11.12.2004 Auch Martigny will aufsteigen
(mm) Nicht nur der EHC Winterthur, sondern auch der HC Martigny plant die Rückkehr in die Nationalliga B.
Beim Leader der 1. Liga-Gruppe 1 EHC Winterthur (15 Spiele, 15 Siege!) ist man bekanntlich seit einigen Monaten an der Geldbeschaffung dran, um ein NLB-taugliches Budget realisieren zu können, seit zwei Jahren hat man auch ein Dach über dem Kopf in der kleinen, schmucken Deutweg-Halle. Letzte Saison hat man noch auf eine Bewerbung verzichtet, um längerfristig planen zu können. Eine Budgetverdoppelung von den bisherigen 760'000 Franken scheint jetzt aber denkbar. Ebenfalls der Zuspruch, denn der aktuelle Zuschauerschnitt beträgt 890 - der höchste der Liga.
Nach jahrelanger Aufbauarbeit will sich nun auch der HC Martigny bewerben. Entsprechend äussert sich der Präsident der Unterwalliser, René Schwéry, zum "Journal du Jura". "Der HC Martigny hat am Dienstag die Kandidatur beschlossen", so Schwéry, "der Club ist saniert und wir können das Budget auf 1,5 Millionen Franken erhöhen." Dieses beträgt derzeit 650'000 Franken. Wie Winterthur ist auch Martigny Leader, dies in der Gruppe 3 im engen Zweikampf mit dem nicht-aufstiegsambitionierten Düdingen. Martigny gehört zu den "NLB-Traditionsclubs", zog sich 1999 als finanzgeplagtes Schlusslicht jedoch freiwillig aus der Abstiegsrunde zurück und spielte seither in der 1. Liga. Zuvor konnte der immer wieder für Skandälchen gute Club mit Rosol, Fedulov und Co. auch schon um den NLA-Aufstieg in der baufälligen Halle Forum mitspielen. Bei einer Rückkehr in die NLB gäbe es zukünftig gleich 12 statt 4 Walliser Derbies in der regulären Saison. Wohl auch ein Grund, wieso sich der Club mit einem Zuschauerschnitt von 500 Existenzhoffnungen in der NLB macht.
Die ernsthaften Kandidaturen haben jedoch auch zur Folge, dass in der NLB ein Playout ausgetragen werden muss. Dann nämlich, wenn sich eines der aufstiegswilligen Teams für die Finalrunde der Gruppensieger qualifiziert, was nun noch wahrscheinlicher geworden ist. Dem Verlierer der NLB-Playouts - derzeit scheinen Ajoie, Thurgau und Olten potentielle Kandidaten zu sein - droht der Abstieg in die 1. Liga. Es wäre der erste Abstieg seit den freiwilligen Rückzügen der damaligen Schlusslichter Martigny (1999) und Herisau (2001). Seither gab es keine Absteiger mehr, weil die geplante Ligagrösse von 12 erst diese Saison mit dem Aufstieg von Morges erreicht werden konnte.
Bis zum 31. Januar 2005 haben Erstligisten die Möglichkeit, ein Bewerbungsdossier an die Nationalliga einzureichen. Wiederum kein Bewerber dürfte es aus der Gruppe 2 geben, wo sich seit den Aufstiegen von Basel und Langenthal kein Club mit Aufstiegsambitionen mehr finden liess.