17.11.2004 Olten mit neuer Führung auf Geldsuche
(mm) Die Aktionäre der EHC Olten AG haben an der heutigen Generalversammlung neue Leute aus der 13-köpfigen Task-Force um Benvenuto Savoldelli zur Rettung des Clubs in den Verwaltungsrat gewählt. Wiedergewählt wurde das bisherige Mitglied Savoldelli, der seine Demission aufgrund der neuen Sachlage zurückzog. Neu in den vierköpfigen Verwaltungsrat gewählt wurden einstimmig Urs Dörfliger, Tony Schnetzer und Hans-Ruedi Bättig. Dörfliger ist Verwaltungsrats-Präsident der Dormet AG in Hägendorf, Schnetzer Stellvertretender Chefarzt am Bürgerspital Solothurn, Bättig Verwaltungsrats-Präsident der Secotronic AG. Die Aufgabenteilung wie auch die Bestimmung des Präsidenten wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen. Die vier Mitglieder des neuen Verwaltungsrats haben sich trotz der unsicheren Lage beim Club und im lokalen Umfeld zur Verfügung gestellt. Ausgeschieden sind bereits im September der Ex-Präsident Stefan Steiner, der frühere TK-Chef Andreas Müller sowie mit Demission per heute René Rudolf von Rohr.
Gewählt werden musste auch eine neue Revisionsstelle, dabei handelt es sich um die Gubler Treuhand AG aus Kienberg.
Die Jahresrechnung 2003/04 wurde wie im Vorfeld bekannt mit einem Verlust von 9314.95 Franken abgeschlossen, der kumulierte Verlustvortrag beträgt damit neu 246'077 Franken. Der Club steckt derzeit in grosse Liquiditätsschwierigkeiten. Rechnungen und Löhne können nicht pünktlich bezahlt werden, die Prämien der vergangenen Saison stehen noch aus. Erschwerend kommen die früheren Fehler aus der BVG-Abrechnung hinzu, wo eine Strafuntersuchung eingeleitet wurde. Von den daraus fehlenden 102'000 Franken wurden von früheren Verantwortlichen bis heute immerhin 85'000 Franken überwiesen, womit noch 17'000 Franken ausstehend sind. Der Verwaltungsrat wurde mit Ausnahme dieses BVG-Ausstandes teilweise entlastet. Um die wirtschaftlichen Probleme zu überbrücken und den Spielbetrieb über diese Saison hinaus zu sichern, sammelt die Task-Force, welche jede Woche eine Sitzung abhält, dringend benötigtes Geld. Rund 300'000 müssen bis Ende Saison aufgetrieben werden. Unter der Bedingung, dass dies vollständig gelingt, gibt es derzeit Zusagen über 150'000 Franken. Zusätzlich haben die Aktionäre einer Aktienkapitalerhöhung über bis zu 250'000 Franken zugestimmt. Bis zu 2500 neue Aktien mit Nennwert von 100 Franken und einem zusätzlichen Agio von 100 Franken pro Aktie zur Beseitigung des Verlustvortrags können damit herausgegeben werden. Die Aktienkapitalerhöhung soll noch im Laufe dieser Saison lanciert werden und würde damit weitere 500'000 Franken in die Clubkasse bringen, sollte alles optimal klappen. Anderenfalls könnte dem Club das Aus und der Rückzug oder Zwangsabstieg aus der NLB. Die Aufbruchsstimmung in Olten hält sich in Grenzen, weil man in der Wirtschaft und in der Bevölkerung zurückhaltend auf die neue Situation mit erneut nötigen finanziellen Zuschüssen reagiert. „Jeder wartet zuerst, was der andere macht“, formuliert es Benvenuto Savoldelli. Ein Anfang wurde mit der heutigen Generalversammlung jedoch gemacht.