NHL: Die Geschichte der Isles

Von Urs Berger

Nach dem Draft von Los Angeles darf sich Nino Niederreiter berechtigte Hoffnungen machen, in der kommenden Saison seinen ersten NHL Einsatz zu bekommen. Ob er aber bereits in der ersten Saison einen Stammplatz erhalten kann, wird sich weisen. Welche Geschichte verbirgt sich aber hinter der Franchise?

Es wird nur eine Frage der Zeit sein, wann Nino Niederreiter eine volle Saison bei den New York Islanders spielen wird. Reicht es bereits in diesem Jahr um am 9. Oktober 2010 im Nassau Colisseum aufzulaufen um bei der Eröffnung der neuen Saison dabei zu sein? Und dann nach sieben bis zehn „Testspielen“ wieder zu den Portland Winterhawks zu gehen und dort dann seine Saison zu bestreiten? Oder wird er von Beginn an in Portland sein, um dann ein Jahr später in das Geschehen einzugreifen? Vieles ist möglich in dieser Franchise, in welcher im Moment ein grosser Umbruch stattfindet. Dies kann die Zukunft von Nino Niederreiter beeinflussen. Und auch die Zukunft einer geschichtsträchtigen Franchise. Wer aber sind die New York Islanders?

Die Geschichte der Franchise geht auf die frühen 70er-Jahre zurück. Nach dem Bau des Nassau Veterans’ Memorial Coliseum entschied die NHL, dass auf Long Island eine weitere New Yorker Franchise entstehen sollte. Die Lizenz konnte für 6 Millionen Dollar erstanden werden. Dazu kam noch eine Abfindung für die New York Rangers, da sich die Isles im geschützten Gebiet der Rangers niederlassen würden. Dies kostet den neuen Besitzer Roy Boe noch zusätzliche 4 Millionen Dollar. Dies zahlte der damalige Besitzer der New York Nets, das damalige Baskteball-Team New Yorks, gerne, damit er im Sportgeschäft weiter wachsen konnte. Die erste Saison 1972/73 konnte beginnen. Das die Isles in dieser nicht erfolgreich sein konnten, war von Beginn an klar. So dümpelte man die ersten beiden Saison ausserhalb der Play-off Plätze dahin. In der dritten Saison erreichte die neue Franchise zum ersten Mal die Play-offs um dort im Halbfinale der damaligen Patrick Divison im Halbfinale an den Philadelphia Flyers zu scheitern. Von nun an steigerte sich die Franchise von Jahr zu Jahr. Und erreichte 1979/80 den Stanley-Cup und konnten diesen zum ersten Mal gewinnen. Der Beginn einer neuen Dynastie begann.

Mit dem Gewinn des Stanley Cups 1979/80 gelang es dem Coach Al Arbor das erste Mal die wichtigste Eishockeytrophäe der Welt nach Nassau zu bringen. Im sechsten Spiel auf Long Island traf dann Bob Nystrom in der Verlängerung und bescherte der noch jungen Franchise den ersten Cup. Die kommenden drei Jahre waren erneut fest in den Händen der New York Islanders. Der Reihe nach scheiterten die Minnesota North Stars, die Vancouver Canucks und die Edmonton Oilers am Versuch, der Dynastie der Isles ein Ende zu setzen. Alle wurden abgewehrt und das Team aus Nassau blieb erfolgreich. 1983/84 machte sich das Team, welches immer noch unter Al Arbor spielte, auf den Weg, den sechsten Titel zu erobern. In einer guten Serie verlor man gegen den letztjährigen Gegner aus Edmonton den Cup. Und wartet seit jenem Jahr immer noch auf eine weitere Teilnahme um den Gewinn des Stanley-Cups. Seit jener Saison war der grösste Erfolg die Teilnahme am Conference Finale 1992/93, welchen man gegen die Montreal Canadiens verlor. Doch der Abstieg zu einer notorisch erfolglosen Franchise hatte bereits Spuren hinterlassen. Ein Besitzerwechsel bahnte sich an.

Nach dem der Gründer und Besitzer, Roy Boe, 1978 Probleme mit seinen beiden Sport-Teams, den Isles und den Nets, bekam, musste er sich von beiden Teams trennen. Er verkaufte die Isles an Joe Pickett. Unter Joe Pieckett konnten die Isles dann den Erfolg feiern, der sie zu einer Dynastie werden liess. Dieser Erfolg blendete jedoch Pickett und er gab weniger Geld aus als benötigt, um das Team weiter zu entwickeln. Immer deutlicher wurde nun, dass die Franchise falsch geführt und das Geld nicht richtig eingesetzt wurde. Joe Pickett suchte nun einen neuen Besitzer und schien ihn in John Spano, einem Geschäftsmann aus Dallas, gefunden zu haben. Es stellte sich jedoch ein Jahr später heraus, dass Spano kein Geld hatte und nur einen Teil der Abmachungen einhalten konnte. So übernahm Joe Pickett die Franchise wieder und sicher weiter eine Lösung. Dies fand er recht schnell und übergab die Isles an Milstein/Gluckstern. Aber auch diese beiden waren nicht erfolgreich. Von diesem Gebaren erfuhren Cahrles Wang und Sanjay Kumor. Die beiden Gründer des PC-Herstellers Wang Computer übernahmen die Franchise und führen diese auch noch heute. Die Probleme mit der Franchise bleiben aber immer noch aktuell. Nun versuchen die New York Islanders mit Garth Snow als General Manager einen Neuaufbau. Und Wang lässt sich das ganze auch Geld kosten. Denn er möchte gerne wieder an die Erfolge der frühen 80er-Jahre anknüpfen können. Und so wird die Franchise im Moment konsequent durch Drafts und durch geschicktes Traden und Analysieren des Free-Agent-Marktes aufgebaut. Und dem Trainer auch genügend Zeit eingeräumt. Das Licht am Ende des Tunnels ist nun langsam wieder zu sehen.