Visp und Lausanne kämpfen um den NLB-Titel

Von Patrik Gattlen

Eine lange Saison neigt sich dem Ende zu. Seit September gingen die Spieler in der National League B auf Punktejagd. Die Qualifikation war lang und die Spieler konnten die Playoffs gar nicht mehr erwarten. Nun haben sich die zwei besten Teams bis in den Final spielen können. Dort trifft der Qualifikationssieger EHC Visp auf den Ligakrösus Lausanne HC. Ein logischer Final also? Wir erlauben uns die beiden Finalgegner in einzelnen Punkten unter die Lupe zu nehmen.

Budget

Mit einem Budget von 5 Mio. Franken steht der HC Lausanne zuoberst in der NLB. Die Visper haben gerade mal die Hälfte des Budgets zur Verfügung.

Visp : Lausanne 0:1

Zuschauer

Die Fans der beiden Teams sind sehr treue Zuschauer. Doch auch hier haben die Waadtländer die Nase vorne. Während in der Qualifikation durchschnittlich 3558 (39% Auslastung) Zuschauer pro Spiel die Mannschaft anfeuerten, kamen in den bisherigen Playoffs durchschnittlich 5534 (61.5%) Zuschauer in die Patinoire du Malley. Bei den Wallisern liegt der Schnitt in der Qualifikation bei 2893 (67%) Zuschauern und in den Playoffs bei 3645 (85%) Zuschauern. Die Auslastung in der Litternahalle ist enorm hoch für ein Team aus der NLB.

Visp : Lausanne 1:2

Torhüter

Bei Visp steht mit Jonas Müller ein starker Torhüter zwischen den Pfosten. Nur gerade alle 27 Minuten musste sich der Torhüter in den bisherigen Playoffs bezwingen lassen. Nach einer kleinen Baisse während der Saison kam er in den Playoffs wieder so richtig in Fahrt und rettete sein Team einige Male mit spektakulären Saves. Doch auch sein Gegenüber Gian-Luca Mona steht ihm in nichts nach. In den Playoffs musste er nur alle 23 Minuten den Puck passieren lassen. Beide Torhüter könnten ihre gegnerischen Angreifer also an den Rand der Verzweiflung bringen.

Visp : Lausanne 2:3

Schweizer Spieler

Visp verfügt über vier starke Linien, welche jederzeit ein Spiel entscheiden könnten. Nur schon die Linie mit Brunold, Triulzi und Dolana kann es mit jedem Gegner aufnehmen. Die wahrscheinlich beste Schweizer Linie auf NLB-Niveau. Während der Saison konnten Lindemann, sowie Tiegermann verpflichtet werden. Beides Spieler welche einen grossen Drang aufs gegnerische Tor haben können. Und die nominell vierte Linie kann das Spiel eines jeden Gegners kaputt machen, ist aber auch immer für ein Tor gut. Auf Seiten von Lausanne hat man mit Igor Fedulov einen „alten“ Hasen in den eigenen Reihen, welcher das Ausländerkontingent nicht belastet, ebenso Zarley Zalapski. Doch auch die Schweizer Spieler können sich sehen lassen. Miéville, Gailland oder auch Randegger, sowie Schnyder sind immer wieder für ein Tor gut. In der Breite ist der EHC Visp allerdings besser besetzt.

Visp : Lausanne 3:3

Ausländer

Seit dem Wiederaufstieg gab es wohl noch nie einen so fleissigen Punktesammler in den Reihen des EHC Visp wie es Dominic Forget darlegt. In der Qualifikation war er mit 105 Skorerpunkten der Beste der Liga gefolgt von seinem Sturmpartner Cory Pecker mit 101 Skorerpunkten. Bei Lausanne kamen nicht weniger als fünf Ausländer während der Qualifikation zum Einsatz. Doch die Skorerpunkte sind bei weitem nicht so hoch wie dies beim Visper Sturmduo ist.

Visp : Lausanne 4:3

Trainer

John Fust an der Bande der Visper hat in der nächsten Saison das vor, was John van Boxmeer bereits hinter sich hat. Ein Engagement in der NLA. Fust wechselt auf die neue Saison hin zu den SCL Tigers. Der Erfolg bei Visp hat er sich zusammen mit dem Team hart erarbeitet. Doch sein Gegenüber hat die Erfahrung aus der NLA bereits im Sack und kann diese auch ausspielen. Seitdem van Boxmeer an der Bande der Waadtländer steht, ist auch der Erfolg wieder zurück.

Visp : Lausanne 4:4

Wir können uns also auf spannende Spiele im Finale freuen. Und bei dieser Ausgeglichenheit würde es mich nicht weiter wundern, wenn sich beide Teams über die gesamte Distanz von sieben Spielen begegnen. Für Stimmung in den beiden Hallen sollte jedenfalls gesorgt sein.