Tag der Entscheidung

Von Urs Berger, Martin Merk

Bern und Kloten haben es geschafft, noch zwei weitere Teams werden gesucht. Wer gewinnt das Romand-Derby? Und wer setzt sich im Z-Duell durch?

Vorteil Servette?

Die Vorteile im Romand-Derby scheinen alle bei Genf-Servette zu liegen. Aus bisher 24 Begegnungen resultierten 15 Heimsiege. Nur sieben Mal waren die Freiburger in Genf erfolgreich. Zweimal spielten die beiden Mannschaften unentschieden. Zahlen die gegen den morgigen Gast sprechen. Aber stimmt diese?

Ein einfaches Spiel wird es für keines der beiden Teams und eines kann die Koffer packen. Wenn man der Statistik glauben schenken darf, dann wird dies vermutlich Fribourg sein. Aus den letzten 47 Begegnungen resultierten nur 16 Siege. Und Auswärts waren es deren 7 aus 24 Begegnungen. Bekanntlich strafen einem jedoch die Statistiken Lügen, wenn man sich zu sehr auf diese verlässt. Hat man die bisherigen Begegnungen in der Serie gesehen, dann hat man eher das Gefühl, dass es ein enges und umkämpftes Spiel geben wird. Dabei ist bei Fribourg-Gottéron der Herzblut, Kampfgeist und der Druck die entscheidenden Punkt. Fribourg hat beweisen, dass sie ein grosses Herz haben, dass sich die Mannschaft nach Niederlagen wieder zusammenraufen kann und nach vorne blickt. Zu dem kommt der Aussenseiter-Bonus dazu. Fribourg muss nicht, Fribourg darf gewinnen.

Anders sieht es bei Servette aus. Servette ist eine der wohl taktisch besten Mannschaften, neben dem HC Davos und dem SC Bern, in der Schweizer Liga. Keine Mannschaft beherrscht die Umsetzungen der vorgaben des Coaches so gut wie die Genfer. Dazu kommen die Fans der Calvinstädter. Diese können in entscheidenden Momenten durchaus eine Rolle spielen. Zieht man noch einmal die Statistiken zu rate, dann fällt einem Auf, dass die Entscheidung zu Gunsten der Genfer im Powerplay fallen könnte. Die Servettiens stehen auf dem zweiten Platz im Powerplay. Die Freiburger sind auf dem achten Platz. Ebenfalls einen Vorteil haben die Genfer auf der Torhüterposition. Tobias Stephan liegt auf dem dritten Platz, während Sébastien Caron auf dem achten Platz liegt. Also doch ein Vorteil für Genf? Wenn es nach den Statistiken gehen würde dann ja.

Zug-ZSC: Bei wem geht die Leistungskurve rauf?

Letztes Jahr machten die ZSC Lions noch die Schweiz stolz, gewannen sensationell die Champions Hockey League und besiegten als erster Schweizer Club ein NHL-Team, die Chicago Blackhawks im Spiel um den Victoria Cup.

National wartet Sean Simpson aber weiterhin auf Erfolge als ZSC-Trainer. Letzte Saison blamierten sich die Zürcher im Viertelfinale gegen Fribourg-Gottéron, dieses Jahr wurden sie in der Qualifikation nur Sechster.

Beim EV Zug ging es in die andere Richtung. Von Rang acht auf Rang drei in der regulären Saison im Vergleich zum Vorjahr. Josh Holden gelang der Durchbruch zum NLA-Star und brachte auch die Newcomer Damien Brunner und Fabian Schnyder auf ein anderes Level, dazu konnte man mit Jussi Markkanen die Torhüterprobleme beseitigen.

So unterschiedlich sich diese Teams über die Zeit entwickelten, so unterschiedlich lief ihr Duell im Viertelfinale ab. Am Anfang setzten sich die ZSC Lions in einer Abwehrschlacht in Zug durch. Danach brachten die Zuger Emotionen rein und spielten taktisch kluger, holten dabei drei Siege in Serie heraus.

Seit die Zuger drei Matchpucks hatten, schien es am unbedingten Siegeswillen zu fehlen. Markkanen wurde hinten alleine gelassen, während vorne der Sturm versagte. Die ZSC Lions glichen mit 6:1- und 6:2-Siegen zum 3:3 in der Serie aus.

Geht der ZSC-Trend weiter, findet morgen das letzte Spiel in der Hertihalle statt, die Wochen später dem Erdboden gleichgemacht wird und der neuen Arena daneben weichen wird. Dann hat Simpson doch noch die Chance, den Zett im Erfolg zu verlassen.

Doch was, wenn die Zuger wieder smarter werden? Wenn Markkanen wieder beginnt, Ari Sulander auszustechen? Und wenn der Wundersturm um Holden wieder auf Touren kommt? Und kann dem EVZ nach der zuletzt mageren Darbietung überhaupt ein erneuter Richtungswechsel gelingen?

Bald wissen wir mehr, wenn in Genf und Zug der Puck zur alles entscheidenden siebten Viertelfinal-Runde eingeworfen wird.