Wer kann die Ferien buchen?

Von Urs Berger

In den kommenden sechs Wochen geht es darum, den Meister im Eishockey zu erküren. Bevor dies Geschehen kann, muss jedes Team über maximal sieben Spielen den weg in das Halbfinale suchen. Dabei wird es Verlierer, Gewinner und Überraschungen geben. Wir haben jede Paarung analysiert und wagen eine Voraussage.




 
  SC Bern HC Lugano
Ausgangslage Der SC Bern und der HC Lugano haben beide keine einfache Saison hinter sich. Obwohl die Berner als Qualifiaktionssieger in diese Serie gehen, ist vieles nur Flickwerk beim Team aus der Hauptstadt. Und der Druck auf dem SC Bern ist höher als anderswo. Der SC Bern muss gewinnen, der HC Lugano darf gewinnen. Aber auch der HC Lugano hatte seine Probleme und musste den Trainer wechseln. Ob diese jedoch zum Guten war, wird sich erst weisen.
Torhüter 4/6

Marco Bührer spielte 2004 seine bisher beste Saison. Und konnte in der Saison 2005 wieder dort anknüpfen. Doch seither sucht er seine Form von Damals. Kann er nun den SC Bern auf seinem Rücken in die nächste Runde tragen? Keine einfache Aufgabe. Aber zuzumuten ist es ihm in diesem Jahr.
3/6

David Aebischer war einmal ein grosser Torhüter. Diesen Glanz der vergangenen Tage hat er nicht mehr. Er wurde zu einem einfachen Torhüter, der das eine oder andere Mal einen Sieg stehlen oder eine Niederlage weniger bitter machen kann. Das wars aber schon. Zudem muss er seine Abpraller besser unter Kontrolle bekommen. Aber kann er sich noch mal steigern und in den entscheidenden Spielen einen Zacken zu legen? Wenn ja könnte er zu einer Überraschung der Play-offs werden.
Verteidigung 4/6

Gemessen an den Verlusttoren gehört der SC Bern in der Verteidigung auf dem Papier zu den besten der Liga. Doch Papier kann lügen. Viele der Verteidiger sind (zu) offensiv ausgerichtet. Und dennoch kommen die Gegner kaum vor das Tor der Berner. Dies vor allem Dank guten defensiven Arbeitern in der dritten und der vierten Linie. Zudem arbeiten die Linien im Backchecking gut zusammen.
4/6

Mit 166 Gegentoren ist der HC Lugano auf dem Papier die viertschlechteste Mannschaft in der Meisterschaft. Und die schlechteste Mannschaft, die es in die Play-offs geschafft hat. Kann also eine Verteidigung mit diesem Wert gegen den SC Bern bestehen? Wir sagen ja. Denn mit Petteri Numelin, Julien Vauclair, Oliver Kamber und Steve Hirschi ist die Verteidigung gut besetzt. Dazu kommen die Abräumer Timo Helbling, Alessandro Chiesa und Matteo Nodari. Ob Alessandro Chiesa zum Einsatz kommen wird, wird sich weisen.
Sturm 4/6

Der Sturm der Berner ist nicht auf einen Spieler ausgelegt. Die Last ist, wenn man die Scorerliste anschaut, auf einige Schultern verteilt. Schaut man aber genauer hin, dann sieht man die Abhängigkeit von zwei Linien. Die Linie um Martin Plüss und die Linie um Brett McLean sollen die Tore machen. Aber auch die dritte und vierte Linie ist in der Lage Spiele zu entscheiden. Diesen wird in den Play-offs eine wichtige Rolle zu kommen. Die Frage ist nur, wer kann in engen Spielen gegen den HC Lugano die Differenz ausmachen? Die Ausländer und die Linie um Plüss eher nicht. Dass diese im Moment nicht in Form sind, beweisen die Statistiken. Und Martin Plüss traf das letzte Mal am 5.Januar 2010 das Tor.
5/6

Kann die Linie Lemm/Robitaille/Domenichelli den Unterschied machen? Wenn sich diese Linie durchsetzen kann, dann wird es nicht einfach für Bern. Auf der anderen Seite, wenn Bern diese Linie ausgeschaltet hat, können sich die Hauptstädter dann einfach durchsetzen? Die zweite Linie mit Sannitz/Hamilton/Thomas ist auch nicht ohne. Sie arbeitet vor allem defensiv zuverlässig. Und können auch Tore schiessen. Wird es gegen die Berner mit der dritten und vierten Linie reichen? Dies könnte die Entscheidung sein. Wir sehen hier einen kleinen Vorteil für die Tessiner.
Ausländer 3/6

Die zentrale Frage ist, wird Simone Gamache spielen dürfen oder nicht? Zieht Larry Huras ihm Lee Goren vor, dann verstehen wir dies nicht. Denn Goren hat aus 9 Spielen eine -1 Billanz, kein Tor, 4 Assists und 14 Strafminuten. Gamache seinerseits eine Billanz von 9 Toren, 13 Assists, 16 Strafminuten und eine +/- Billanz von +9. Es gibt also keine rationalen Gründe Gamache nicht einzusetzen. Die Zahlen sprechen für sich. Doch Hurras scheint sich festgelegt zu haben. Und lässt Gamache weiter bänkeln. Ob sich hier ein Konflikt in der Garderobe in der Aufstellung nierderschlägt, lässt sich nur vermuten. Von den anderen Ausländern sind Brett McLean und Travis Roche wertvoll. Beide können dem Team wichtige Impulse verleihen. Einen zwiespältigen Eindruck haben wir von Jean-Pierre Vigier. Er arbeitet viel, kommt aber nicht oft zum Erfolg.
4/6

Wir haben es schon einige Male angesprochen. Petteri Numelin, Randy Robitaille und Jeff Hamilton sind die Ausländer, die den Unterschied machen können. Auch Bill Thomas hat seine Qualitäten. Der HC Lugano hat aber auch das gleiche Problem wie der SC Bern. Johan Akerman wird wohl kaum zum Einsatz kommen. Akermann wird, wie Gamache, wohl nur bei einer Verletzung oder einer Sperre eines anderen Ausländers zum Einsatz kommen. Der HC Lugano scheint hier aber besser besetzt zu sein.
Specialteams 5/6

Im Power-Play spielt man zwar gut mit, aber zu oft vertrödelt man sich in den Ecken. Die Aggressivität vor dem Tor fehlt zu oft.Dennoch kann diese Disziplin ein Plus sein. Die Ansätze sind da.
4/6

Vor allem im Powerplay hat Lugano Vorteile. Mit Nummelin an der blauen Linie und mit seinem Schuss von dort kann es für jeden Gegner gefährlich werden. Dennoch hat man Probleme, das Powerplay richtig zu gestalten. Man lässt die Scheibe zu wenig präzis laufen.
  Das Boxplay ist das zweitbeste der Liga. Nur Genf kann sich in Unterzahl so gut behaupten wie die Berner. Deshalb auch die höhere Bewertung. Im Boxplay muss man Abstriche machen. Die Luganesi sind zu wenig Agil und verschieben zu wenig schnell. Zudem ist die Unterstützung vor dem Tor nicht gut. Zu viele Gegentreffer kommen im Boxplay zusammen. Deshalb auch die Abstriche in der Benotung.
Coach 4/6

Larry Huras hat das Team im Griff. Er kommuniziert an der Bande aktiv mit. Zudem verfügt er mit Hans Kossmann einen ausgezeichneten Assistenten, der die Liga sehr gut kennt. Einziger und grösster Kritikpunkt ist die frühe Festsetzung der Ausländerpositionen. Dabei offenbart er auch menschliche Mängel. Offensichtlich geht es bei der Entscheidung ob Gamache spielt oder nicht spielt nicht um Leistungen, sondern um zwischenmenschliche Probleme. Oder muss er sich dem Druck von oben beugen? Aus diesem Grund geben wir hier zwei Punkte Abzug.
4/6

Philippe Bozon hat nichts zu verlieren. Er kann nur gewinnen. Wir gehen davon aus, dass die Spieler den wahren Bozon erst jetzt in den Play-offs werden kennen lernen. Denn er wird die eine oder andere unpopuläre Entscheidung treffen. Und wird nicht davor zurückschrecken, die Spielerbank zu reduzieren und nur noch die besten Kräfte zu bringen. Seine Erfahrung als Spieler kann er zusammen mit Sandro Bertaggia in das Coaching einbringen. Wird Bertaggia den Unterschied machen können?
Fazit Beide Teams schätzen wir in etwa gleich stark ein. Zählt man die Punkte zusammen, dann erhält jedes Team genau gleich viele Punkte. Aus unserer Sicht kann die Serie durchaus über sieben Spiele gehen. Und der Sieger der Serie wird in einem einzigen Punkt besser gewesen sein als sein Gegner. Wir sehen die Entscheidung auf den Positionen der Ausländer und der Special-Teams fallen.

 
  Genf-Servette Fribourg-Gottéron
Ausgangslage Blickt man in die Vergangenheit, dann kann der Sieger in diesem Jahr erneut nur Genf heissen. Denn mit 6:0-Siegen setzte man sich klar durch in der Qualifikation. Und auch in der letzten Serie 2007/08, als die beiden Romand Klubs im Halbfinale aufeinander trafen, behielt die Mannschaft von Chris McSorley die Oberhand. Wird es auch in diesem Jahr so sein?
Torhüter 5/6

Tobias Stephan wird in dieser Serie die eine oder andere Situation zu entschärfen haben. Und dennoch wird er diese Serie klar dominieren. Denn mit nur 100 Gegentoren konnte er überzeugen.
4/6

Sébastien Caron kann in dieser Serie vielleicht den einen oder anderen Sieg stehlen. Doch reicht dies? Dies ist die Hauptfrage. Denn hier ist noch Potenzial, das Caron noch nicht abgerufen hat. Zudem muss er noch aggressiver werden. Schafft er das?
Verteidigung 5/6

Goran Bezina ist der Spieler, der die Verteidigung führt, Emotionen in das Spiel bringt und entscheidende Tore schiessen kann. Dazu kommen noch Martin Höhener, Robin Breitbach, John Gobbi und Marek Malik. Diese vier können die angreifenden Stürmer zur Verzweiflung bringen und mit ihrer harten Spielweise die Gegner zermürben. Dazu schalten sie sich ebenfalls in die Offensive ein. Die Verteidigung ist gut und tief besetzt.
4/6

Shawn Heins ist ein Hitzkopf und der Verteidigungschef der Fribourger. Zudem ist er auch der Capitain. Und diese Rolle scheint ihm zu behagen. Denn Heins konnte seine Strafen um knapp 100 Minuten senken und wurde damit wichtig für das Team. Mit Alain Birbaum zusammen spielt er eine sehr gute Saison. Das zweite Verteidigungspaar mit Michael N`Goy und Marc Leuenberger ist schnell, wendig und direkt. Was uns fehlt ist ein klarer Spielmacher wie dies bei Genf Goran Bezina ist. Kann dieser eine Punkt die Serie entscheiden?
Sturm 5/6

Im Sturm treffen Tony Salmaleinen, Juraj Kolnik und Thomas Déruns am meisten. Dabei spielt es keine Rolle, mit wem diese drei zusammen spielen. Über das ganze Team gesehen ist es beachtlich, welche Tiefe der Kader hat. Auch wenn einer der Spieler ausfallen sollte, ist der nächste bereit in die Bresche zu springen.
4/6

Serge Aubin, Corsin Casutt, Mike Knoepfli und Mark Mowers sollen die Tore schiessen. Doch dann? Julien Sprunger zeigt in den letzten Spielen eine Tendenz nach oben, Andrej Bykov scheint nun besser in Form zu kommen. Sollte die Linie mit Benny Plüss ergänzt werden, dann wird dies eine mögliche Entscheidung der Serie sein. Denn diese drei bewiesen in der Verganenheit, dass sie in den Play-offs zu überzeugen wissen.
Ausländer 4/6

Von den Teams, welche die Play-offs erreichten, ist Servette auf dem zweiten Platz, wenn es auf die Tore der Ausländer ankommt. Ist dies ein schlechtes Omen? Wir sind im Zwiespalt. Denn verletzt sich einer der Spieler, dann wird Alexander Tremblay kaum von Lausanne nach Genf zurückkehren. Und dann könnte Genf ein Problem haben. Dass dem nicht unbedingt so sein muss zeigen die Adler gerade jetzt. Im Moment spielen sie ohne Juraj Kolnik. Und machen dies solide und gut.
4/6

Sébastien Caron ist eine wichtige Stütze im Team. Auch die anderen drei Ausländer vermögen bis jetzt zu überzeugen. Serge Aubin, Mark Mowers und Shawn Heins sind die besten Skorer des Teams. Und dennoch ist der Toranteil der Ausländer bei nur gerade 29%. Was geschieht aber bei einer Verletzung von Caron? Dann wird es nicht einfach werden.
Specialteams 4/6

Das Powerplay scheint eine Problemzone der Genfer zu sein. Aus den meisten Situationen können sie keine Tore erzielen. Sie nützen nur knapp jedes fünfte zu einem Volltreffer aus. Mit einer Erfolgsquote von 18% belegen sie den viertletzten Platz in dieser Wertung.
3/6

Die Fribourger sind im Powerplay auf dem zweitletzten Platz. Nur Ambri, das in den Play-outs ist, ist schlechter als der Drache. Mit 16.9% Erfolgsquote ist dies die schlechteste Quote aller Play-off Teilnehmer. Können die Fribourger dies ändern?
  Die beste Waffe der Genfer ist das Boxplay. Liga weit haben sie mit 85.3% das Beste. Nur alle 12 Minuten lassen sie einen Treffer zu. Auch das Boxplay verdient sich keine Bestnoten. Man spielt zwar besser als im Powerplay, wird aber alle 8,5 Minuten bezwungen. Auch hier liegt Steigerungpotenzial drin.
Coach 5/6

Hat sich Chris McSorley unter Kontrolle? Wenn ja, dann kann er an der Bande viele Akzente setzen. Wenn nein, dann wird er seine Probleme haben. Doch das ist dem charismatischen Kanadier gleich. Er geht seinen Weg und wird vermutlich den Erfolg auf seiner Seite haben.
5/6

Serge Pelletier kann seine Mannschaft gut einstellen und ist ruhig an der Bande. Selten kommt es zu einem Gefühlsausbruch. Kann er diese Ruhe bewahren und sein Team in hektischen Situationen unterstützen, könnte die Entscheidung der Serie an der Bande fallen.
Fazit Keine der Serien scheint einen solch klaren Favoriten zu haben wie dies hier der Fall ist. Sollte Genf nicht in das Halbfinale kommen, dann wäre dies eine kleine Sensation. Immerhin haben sie ein jedes Spiel gegen die Drachen für sich entscheiden. Und wieso sollte dies in den Play-offs nun anders sein? Und dennoch darf man Fribourg nicht abschreiben. Denn mit den Stürmern Sprunger, Mowers, Aubin und Bykov kann durchaus eine Überraschung in Griffnähe sein. Und ein Caron in höchst Form kann vieles wieder ausgleichen.

 
  EV Zug ZSC Lions
Ausgangslage Seit Einführung der Play-offs trafen die beiden Teams vier Mal aufeinander. Und bei den letzten beiden Malen haben sich die ZSC Lions durchgesetzt. In dieser Saison gewann der EV Zug aus drei Begegnungen zwei Mal. Das vierte Spiel wurde durch eine Forfait Niederlage gewertet. Wer kann sich nun durchsetzen?
Torhüter 4/6

Jussi Markkanen spielt eine gute Saison. Mit 109 erhaltenen Gegentreffern erfüllte er die Anforderungen. Er gewann einige Spiele für die Zuger. Im Penaltyschiessen wurde er in der ganzen Sasion nur zweimal bezwungen. Zudem ist er ein aktiver Torhüter der das eine oder andere Mal ein Spiel beschleunigen kann. Dies beweisen auch seine zwei Assists. Dennoch bewerten wir die Position des Torhüters tiefer als jenes der Zürcher. Denn verletzt sich der Zuger Schlussmann, ist kein valabler Ersatz da.
5/6

Lukas Flüeler oder Ari Sulander ins Tor? Diese Frage beschäftigt nicht nur die neutralen Zuschauer. Auch die Statistik vermag keine abschliessende klare Nummer eins zu bestimmen. Wir gehen nun nach unserem Gefühl und entscheiden uns für Ari Sulander. Vor allem wegen seiner grossen Erfahrung in den Play-offs und seinen Verdiensten für den Zürcher Stadtklub. Sollte aber Sulo wegen einer Verletzung aussscheiden, dann wird Lukas Flüeler den Platz einnehmen. Und den Zürchern ein guter Rückhalt sein. Oder wenn Sulo nicht in Form ist, kann Sean Simpson rasch reagieren und Flüeler bringen. Was beim EV Zug nich der Fall ist. Hier sehen wir den kleinen Vorteil für die ZSC Lions.
Verteidigung 5/6

Mit 125 erhaltenen Treffer stehen die Zuger auf der vierten Position. Dabei stehen Rafael Diaz und Micky DuPont als gute Beispiele der guten defensiven Arbeit. Als Abräumer steht Wesley Snell in den Abwehrreihen. Dass dieser nicht mit sich spassen lässt ist anhand seiner Strafen abzulesen mit 43 kleinen Strafen führt er die Interne Strafenliste an. Die Verteidigung wird zudem durch gute Arbeiter und Defensivsoldaten ergänzt.
4/6

Mathias Seger und Radoslav Suchy bilden bei den ZSC Lions das wichtige Gerüst der Verteidigung. Dazu kommen Andri Stoffel und Patrick Geering. Alain Reist und Daniel Schnyder sind defensive Spieler, welche sich das eine oder andere Mal in die Offensive einschalten können. Doch reicht dies gegen einen EV Zug, der in der Defensive zwei Ausgeglichene Paare hat? Hier sehen wir das grösste Problem der Lions.
Sturm 4/6

Der EV Zug ist zu sehr auf ihren Top-Scorer und MVP Josh Holden ausgerichtet. Zusammen mit Damien Brunner und Dale McTavish führt er die Scorerliste an. Danach ist eine Lücke vorhanden. Paul Di Pietro kann diese nicht mehr ausfüllen. Und Duri Camichel läuft seiner Form des letzten Jahres hinterher. Aber aufgepasst auf den Sturm um Janick Steinman. Es ist durchaus möglich, dass hier die jungen Wilden zubeissen und das eine oder andere wichtige Tor erzielen können.
5/6

Strichen wir bei der Verteidigung die Vorteile der Zuger hervor, können wir dies hier ebenso im Sturm der Zürcher machen. Das Team verfügt über zwei kompakte Sturmreihen, welche beliebig zusammen gesetzt werden können. Patrick Bärtschi, Jan Alston, Thibaut Monnet, Peter Sejna und Domenico Pittis haben zusammen über 100 Tore erzielt. Können die Zuger diese Produktion stoppen? Denn auch in der dritten oder vierten Linie sind einige gute Torschützen vorhanden.
Ausländer 4/6

Mit Josh Holden steht der zurzeit beste Ausländer der Liga auf dem Eis. Dazu kommt Micki Du Pont welcher sich steigern konnte. Und mit Jussi Markkanen verfügt man über einen soliden Schlussmann. Die Joker-Rolle im Team der Zuger übernimmet Josef Boumedienne. Er kam von Dynamo Minsk zu den Zugern. Welche Rolle hat ihm Doug Shedden zugedacht?
5/6

Sieben Ausländerpositionen haben die Zürcher besetzt. Und keiner ist abgefallen. Dafür aber immer wieder aufgefallen. So Blaine Down, der aus der NLB kam und sofort zu überzeugen mochte. Oder die beiden Slowaken Peter Sejna und Radoslav Suchy. Sie beweisen eindrücklich, dass das schlechte Image der Slowaken nicht stimmt. Dazu kommt der Kanadier Domeinco Pittis. Und sollten alle Stricke reissen, kann Sean Simpson noch auf den Italianer André Signoretti zurückgreifen. Damit hat der Trainer eine Tiefe im Kader, welches seines gleichen sucht. Ach ja, und Ari Sulander darf man nicht vergessen. Also kann Sean Simpson immer wieder das Rotationprinzip einsetzen und von Spiel zu Spiel reagieren. Ist dies ein Vorteil? Wir sagen ja.
Specialteams 5/6

Die Zuger haben das beste Powerplay der Liga. In jedem vierten Überzahlspiel treffen sie. Dabei fällt auf, dass das Powerplay schnell und direkt gespielt wird. Und immer wieder der Abschluss gesucht wird.
4/6

Die ZSC Lions haben ein durchschnittliches Überzahlspiel. Manchmal fehlt die Bewegung im Spiel Wichtig ist aber, das Mathias Seger an der blauen Linie steht und von dort den direkt Schuss sucht. Mit dieser Variante konnten die Zürcher schon das eine oder andere Tor erzielen.
  Im Boxplay kann der EV Zug Knapp jedes fünfte Mal bezwungen werden. Keine leichte Aufgabe für die Angreiffer. Die Zuger verschieben dabei sehr schnell und sind wendig. Im Boxplay ist man in der unteren Tabellenhälfte klassiert. Ob dies ein Nachteil sein kann? Denn eigentlich ist der ZSC im Boxplay gut besetzt. Greifen in den Play-offs nun die Mechanismen besser?
Coach 5/6

Doug Shedden ist ein harter Hund an der Bande und verlangt von seinen Spielern immer 100% Einsatz. Zudem kann er mit seinem aktiven Coaching das Eine oder Andere bewegen. In den Play-offs kann er zu einem Chris McSorley der Deutschschweiz werden.
5/6

Der abtretende ZSC-General Sean Simpson muss niemandem mehr etwas beweisen. Er kann seine Linie kompromisslos und ohne Rücksicht auf die Spieler durchziehen. Zudem ist er an der Bande ein gewifter Taktiker, der durchaus das Spiel mit seinen Überlegungen entscheiden kann.
Fazit Wir sehen den EV Zug um einen Punkt schlechter als die ZSC Lions. Dies wiederspiegelt die Ausgeglichenheit der beiden Teams. Im einen oder anderen Mannschaftsteil gibt es immer wieder kleinere Vor- und Nachteile auf beiden Seiten. Dennoch wiegen sich die Teams wieder auf. Die Frage wird sein, ob auf der Torhüterposition die Entscheidung fallen wird. Der bessere zweite Torhüter und die Flexibilität auf den Ausländerpositionen könnte das Pendel zu Gunsten der Stadtzürcher ausschlagen lassen.

 
  HC Davos Kloten Flyers
Ausgangslage Das Duell um den letztjährigen Meistertitel findet bereits im Viertelfinale seine Reprise. Wird sich Kloten an Davos für den verpassten Meistertitel rächen können oder ziehen die Davoser problemlos weiter? Keine der anderen Paarungen kann so hart umkämpft sein wie diese.
Torhüter 4/6

Leonardo Genoni kann ein guter Torhüter sein. Aber zu einem ganz grossen fehlt ihm noch eine komplette Finalserie. Dass er im letzten Jahr in der Finalserie Reto Berra weichen musste, hat ihn enttäuscht. Nun will er zeigen, dass er dieses Jahr reifer geworden ist und die Davoser in die nächste Runde hexen kann.
5/6

Ronnie Rüeger spielt seit Jahren auf konstant hohem Niveau. Dies trotz seinem Alter. Und das Alter reifer macht, ist eine alte Weisheit. Genau diese Reife wird der Schlussmann der Flyers in die Waagschale werfen. Dies kann durchaus eine entscheidende Rolle spielen in diesem Duell der Torwarte.
Verteidigung 5/6

Beat Forster, René Back und Jan von Arx stehen in der Verteidigung der Davoser für eine harte und solide Spielweise. Beat Forster führt denn auch die Strafenliste der Davoser Hintermannschaft mit 97 Strafminuten an. Doch nicht nur dort ist er eine Klasse für sich. Auch in der +/- Billanz steht er mit +21 sehr gut da. Rene Back mit +13 und Jan von Arx mit +15 vervollständigen das gute Bild. Zudem arbeiten auch die Stürmer sehr gut im Backchecking mit. Dies beweist Josef Marha, welcher auf Ende dieser Saison den Rücktritt vom Spitzensport geben wird.
4/6

Wie stark wird sich die Abwesenheit von Radek Hamr auswirken? Denn dass der Tscheche, der sein letztes Spiel am 17. Oktober für den HC Davos bestritt, spielen wird ist unwahrscheinlich. Die Klotener haben dafür einen Ersatz gefunden. Patrick von Gunten konnte die Erwartungen der Klubführung erfüllen und führt die Verteidiger mit 11 Toren und einer +24 Billanz an. Zusammen mit Justin Forrest bildet er das erste Verteidigungspaar. Auch die anderen Verteidiger, wie Felicien Du Bois verstehen es, einen Gegenspieler aus dem Spiel zu nehmen. Die Verteidigung ist agil und schnell auf den Füssen. Doch reicht dies gegen den HC Davos?
Sturm 5/6

Wer 181 Treffer erzielt, der kann beruhigt in die Play-offs schauen. Nur die ZSC Lions schiessen mehr Tore als die Davoser. So gesehen ist die Offensivabteilung eine Klasse für sich. Wir zweifeln nicht daran, dass die Davoser diese Produktion weiter aufrecht erhalten können.
4/6

Die Klotener rangieren im Mittelfeld der Torproduktion der Liga. Zudem ist ihr bester Scorer, Victor Stancescu, in der zweiten Linie angesiedelt. Kann dies ein Vorteil sein? Durchaus möglich. Mit Tommi Santala und dem launischen Kimmo Rintannen sind zwei Finnen für die weitere Offensive zuständig. Zudem zeigt die Formkurve von Roman Wick nach oben. Dennoch sehen wir einen kleinen Nachteil. Denn die Tiefe im Kader der Klotener scheint nicht ganz so Tief zu sein wie beim HC Davos.
Ausländer 5/6

Die Ausländer der Davoser sind eine gute Mischung zwischen guten schnellen Läufern und soliden Defenvisoldaten. Bestes Beispiel dafür ist Josef Marha, der die letzen Play-offs für Davos bestreiten wird. Zudem kann Arno del Curto im Notäflle und bei Sperren auf den jungen Schweden Johannes Salmonnson zurückgreiffen. Zu Beginn der Saison hatte dieser nur einen Probevertrag mit dem HCD. Nun hat er zwar noch keinen Stammplatz, aber er kann immer wieder eingesetzt werden.
3/6

Dünn besetzt und launisch präsentiert sich die Ausländer Frage bei den Kloten Flyers. Kimmo Rinntanen spielt launisch und ist unberechenbar. Dennoch ist er in der internen Skorerliste auf dem zweiten Platz. Er kann die Entscheidung erzwingen und das Zünglein an der Waage spielen. Mark Bell und Justin Forrest sind Spieler, welche immer wieder für eine Überraschung sorgen können. Der konstanteste Spieler ist Tommi Santala. Nicht umsonst führt er die Skorerliste der Flieger an.
Specialteams 5/6

Im Powerplay sind die Davoser im Mittelfeld platziert. Im Durschschnitt brauchen die beweglichen Spieler 8,5 Minuten für ein Tor und verwerten knapp 22% ihrer Chancen. Dabei spielen Jan und Reto von Arx eine entscheidende Rolle.
5/6

Die Kloten Flyers spielen ein schnelles und unkompliziertes Powerplay. Dies zeigt auch die Statistik. Mit 22.68% der ausgenützten Chancen liegt man auf dem dritten Platz in der Liga. Kein schlechter Wert.
  In Unterzahl sind die Davoser Auf dem dritten Rang platziert. Sie lassen nur jede 11,2 Minuten einen Gegentreffer zu. Auch in dieser Disziplin spielen die Gebrüder von Arx eine wichtige Rolle. Weniger gut arbeitet das Team in den Boxplay Situationen. Dort rangiert man im Mittelfeld der Liga. Alle 8,11 Minuten erhalten die Flieger einen Gegentreffer.
Coach 6/6

Kein Trainer im Schweizer Eishockey versteht es so gut wie Arno del Curto seine Spieler in der entscheidenden Phase der Meisterschaft auf die Spiele einzustimmen und taktisch so gut vorzubereiten wie er. Zudem kann der gewiefte Rethoriker mit seinen Aussagen immer wieder den Druck auf den Gegener schieben.
5/6

Anders Eldebrink und Felix Hollenstein können mit einem jungen Team viel erreichen. Die Frage ist nur, ob sie das Team gut einstellen können und nicht in Gefahr laufen, dass die Niederlage im letzt jährigen Final in den Köpfen der Spieler zu präsent ist. Dies ist die wohl schwierigste Aufgabe der Trainer.
Fazit Auf dem Papier ist dies die wohl ausgeglichenste Paarung aller Teams. Wir sehen aber den HC Davos als klaren Favoriten. Denn die Entscheidung wird auf der Position der Ausländer fallen. Dort scheinen uns die Davoser besser besetzt zu sein. Kein Team ist auf diesen Positionen so ausgewogen besetzt wie die Bündner. Oder kommt es doch anders als man denkt? Einen möglichen Schwachpunkt beim HCD sehen wir auf der Torhüterposition. Dort sind die Flyers mit einem routinierten Torhüter besser ausgestattet.