Vorschau NLB-Halbfinale

Von Patrik Gattlen

Die vier Halbfinalisten in der NLB stehen fest. Mit Visp, Olten, Lausanne und Sierre-Anniviers sind es auch gleichzeitig die vier erstplatzierten Teams nach der Qualifikation. Somit blieben Überraschungen aus. Der Qualifikationssieger EHC Visp konnte sich gegen ein schwaches Basel deutlich mit 4:0 durchsetzen. Visp wurde in dieser Serie nie richtig getestet, was ein kleiner Nachteil fürs Halbfinale bedeuten könnte. Nur ein Spiel mehr brauchten die Mittelwalliser aus Sierre. Sie setzten sich gegen La Chaux-de-Fonds mit 4:1-Siegen durch. Ausser die ersten beiden Partien, welche jeweils an das Heimteam ging, waren die Spiele immer recht umkämpft. Somit hatte Sierre-Anniviers bereits einen hohen Playoff-Rhythmus.

In den beiden anderen Begegnungen ging die Serie über die volle Distanz. Olten führte gegen Langenthal schon fast sicher mit 3:1, ehe sie doch über die Belle mussten, um sich für die Halbfinals zu qualifizieren. Lausanne ging den umgekehrten Weg. Sie lagen mit 1:3 im Hintertreffen, bevor sie die restlichen drei Partien in Serie gewannen. Somit kommt es nun zu den Duellen EHC Visp gegen HC Sierre-Anniviers, sowie EHC Olten gegen Lausanne HC. Vorteile können sich keine ausmachen lassen. Die jeweiligen Gegner hatten die gleiche Pause beziehungsweise mussten ihren Spielrhythmus hoch halten.

Olten gegen Lausanne oder das Überraschungsteam gegen den selbsternannten Aufstiegskandidaten. In den fünf bisherigen Aufeinandertreffen konnte sich der EHC Olten nur ein Mal als Sieger feiern lassen. In der Zwischenrunde gewannen die Solothurner nach Verlängerung gegen Lausanne. Die restlichen Partien gingen allesamt an die Waadtländer. Für Spannung ist in dieser Serie aber trotzdem gesorgt. Bei Olten sollte sich das Transfertheater um Kelly und Campbell nach dem Sieg über Langenthal wieder auf das Ende der Saison verschieben und das sonst so treffsichere Duo kann sich wieder auf seinen jetzigen Verein konzentrieren. Bei Lausanne wird sich zeigen, was der Verschleiss an B-Linzenzen für Folgen haben wird. Die Waadtländer konnten sich sicher auch dank den Verstärkungen aus Genf in die Halbfinals retten. Doch wie ist der Gemütszustand der Spieler, welche während diesen Partien sitzen musste beziehungsweise die Wolldecke fassten? Für Spannung in der Serie ist also gesorgt.

Visp gegen Sierre oder das grosse Walliser Derby als Höhepunkt einer spannenden Saison. Mit dem Blick auf die Schlusstabelle nach der Qualifikation könnten die Oberwalliser als klarer Favorit bezeichnet werden. Doch das wäre dann wohl doch zu einfach gedacht. Erstens haben Derbys immer eigene Gesetze und mit Blick auf die Statistik dieser beiden Teams sieht man, dass sich jeweils das Heimteam in einer spannenden und intensiven Partie durchsetzte. Die Partien endeten jeweils mit nur einem Tor Unterschied und zweimal musste gar die Verlängerung entscheiden. Somit haben die Mittelwalliser gar einen Sieg mehr auf dem Konto als die Visper. Der EHC Visp hatte gegen den EHC Basel ein relativ einfaches Programm zu bewältigen, während sich der HC Sierre-Anniviers doch recht testen musste gegen La Chaux-de-Fonds. Wenn sich die Serie dieser spannenden Derbys weiterentwickelt, wie sie in der Qualifikation endeten, könnte es zu sieben Partien kommen. Sieben Partien mit Emotionen und vielen Fans. Die Fans werden sich weder im oberen noch im unteren Teil des Kantons etwas schenken und das wird sicher auch unter den Spielern gehandhabt. Somit können sich alle auf eine spannende Serie freuen.

Wer sich schlussendlich fürs Finale qualifizieren wird, wissen wir spätestens am Dienstag, den 23. März 2010 nach dem siebten Spiel. Bis dahin wünschen wir allen Hockeyfans interessante Halbfinalserien zwischen Visp und Sierre-Anniviers, sowie zwischen Olten und Lausanne.