Thoresen auf Anhieb Nummer drei |
Gleich in seiner ersten Saison beim HC Lugano avancierte das Patrick Thoresen, das Mitglied der norwegischen Nationalmannschaft, zum besten Punktesammler, zum PostFinance Topscorer, seines Teams. Der von den Philadelphia Flyers zu den Tessinern gestossene 26-jährige Stürmer verschuf sich nach anfänglichen Schwierigkeiten bei den Gegner sowie innerhalb seines Teams den nötigen Respekt.
Nach der Ehrung der PostFinance Topscorer der National League A im Berner Kultur-Casino stand der 1,80 Meter grosse Crack hockeyfans.ch für ein Interview zur Verfügung.
Wie charakterisieren sie das Schweizer Eishockey nach den Jahren in der NHL?
Ich musste schnell einmal feststellen, dass in der Schweiz sehr schnelles und hartes Hockey gespielt wird. Dieses hat sich in den letzten Jahren sehr gut weiter entwickelt und nähert sich langsam in Richtung NHL. Viele gute Trainer bringen das Hockey weiter. Vergleicht man die schwedische mit der Schweizer Liga (Thoresen spielte für Djurgarden) sind vor allem die läuferischen Aspekte zu erwähnen. In unserer Liga wird schneller gespielt.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Norwegen und der Schweiz?
In meiner Heimat ist das Niveau noch längst nicht so hoch wie hier. Vor allem die Medienpräsenz ist in der Schweiz viel höher, da die nordischen Sportarten (Langlauf, Skispringen und Biathlon) sowie der Fussball einen viel höheren Stellenwert geniessen.
Sind sie glücklich im Tessin?
(Thoresen strahlt, und meint:) Ich fühle mich Lugano schon wie zu Hause. Die Klubleitung hat mir ein gutes Umfeld geschaffen, zudem ist die Stadt sehr schön und bietet mir grosse Möglichkeiten, meine Freizeit aktiv gut zu gestalten.
Ist ihnen die Umstellung vom kleinen aufs grosse Eis leicht gefallen?
Ich hatte gewisse Anlaufschwierigkeiten, mich auf der grossen Eisfläche wohlzufühlen. Jetzt aber läuft es gut.
Sind Sie zufrieden mit Rang fünf?
Nein! Wir haben das Potential, welches in unserem Team vorhanden ist, nicht optimal abrufen können und müssen deshalb froh sein, mit dem fünften Platz die Qualifikation abgeschlossen zu haben. Trotzdem ist uns eine Steigerung gegenüber der letzten verpfuschten Saison gelungen.
Was erwarten sie gegen den HC Davos?
Davos ist für mich in der "Best-of-seven-Serie" der klare Favorit! Wir werden alles versuchen, den schnellen Bündnern das Leben so schwer als möglich zu machen. Wir wollen eine Runde weiter kommen. Bekanntlich geht es bei 0:0 los und gleichzeitig startet ab Donnerstag die "neue Saison"!
Welche Träume haben sie für die Zukunft?
Wenn mir die Gelegenheit geboten wird, wieder in die National Hockey League zurückzukehren, werde ich diese ergreifen. Ferner möchte ich mit der norwegischen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Vancouver im nächsten Jahr weiterkommen, nachdem wir uns nun qualifiziert haben.
Hockeyfans.ch bedankt sich bei Patrick Thoresen für das interessante Gespräch.
Die PostFinance-Topscorer-Liste der NLA
1. Juraj Kolnik, HC Genève-Servette (72 Punkte à Fr. 200.- = Fr. 14'400.-)
2. Kimmo Rintanen, Kloten-Flyers (67 - 13'400.-)
3. Patrick Thoresen, HC Lugano (63 - 12'600.-)
4. Stacy Roest, Rapperswil-Jona Lakers (63 - 12'600.-)
5. Martin Kariya, SCL Tigers (58 - 11'600.-)
6. Christian Dubé, SC Bern (56 - 11'200.-)
7. Ryan Gardner, ZSC Lions (53 - 10'600.-)
8. Sandy Jeannin, HC Fribourg-Gottéron (50 - 10'000.-)
9. Josh Holden, EV Zug (49 - 9'800.-)
10. Paolo Duca, HC Ambri-Piotta (47 - 9'400.-)
11. Michel Riesen, HC Davos (41 - 8'200.-)
12. Thomas Nüssli, EHC Biel (37 - 7'400.-)