Die Rapperswil-Jona Lakers haben schon die eine oder andere erfolgreiche Qualifikation hinter sich. Nur in den so wichtigen Playoffs haperte es noch. Ob es nun mit einem Rückkehrer an der Bande klappt? Kari Eloranta freut sich jedenfalls, mit einer besseren Mannschaft ans veränderte Lido zurückzukehren.
Rückkehrer Sébastien Reuille und Gaëtan Voisard (hinten) sollen für neuen Schwung sorgen. Foto: Thomas Oswald Foto als MMS (CHF 1.50) |
"Ich bin sehr froh hier zu sein nach drei schönen Jahren", sagt Eloranta, der doch einige Änderungen feststellen durfte - auch im Team. "Die Mannschaft ist besser und die Vorbereitung war optimal", so der Finne, "wir haben keine Verletzten und die Mannschaft ist motiviert." Während sich Eloranta vor allem um die Stürmer kümmert, bekommt es der langjährige Rapperswil-Spieler Mike Richard in seinem ersten Job als Assistenztrainer mit den Verteidigern zu tun. Dort soll auch angesetzt werden. "Letztes Jahr wurden zu viele Tore kassiert", bilanziert Eloranta. Die Stimmung scheint im Team besser zu sein als unter dem immer umstrittener gewordenen, früheren SCB-Meistertrainer Bill Gilligan. "Wir haben eine läuferisch sehr gute Mannschaft. Das müssen wir ausnützen und qualitativ gute Trainings haben", sagt der Captain Patrick Fischer. Gerade die Trainings und die Vorbereitung seien laut Fischer ein Jahr zuvor nicht optimal gewesen.
Als Saisonziel wurde die Playoff-Qualifikation bekannt gegeben und auch budgetiert. "Wenn sportlich alles aufgeht, werden wir die 10-Millionen-Franken-Grenze überschreiten", stellt das Verwaltungsrats-Mitglied Walter Villiger in Aussicht. Damit sollte man eigentlich mehr anstreben können als bloss das Viertelfinale. "Wir haben an Stabilität gewonnen und wollen näher zur Spitze, dem Publikum gutes Hockey bieten", formuliert der Geschäftsführer Reto Klaus seine Ziele etwas höher als der Verwaltungsrat. Mit Spitzenspielern wie Gaëtan Voisard, Sébastien Reuille und Daniel Steiner sowie Rückkehrer Niki Sirén und Wundertüte Sven Helfenstein konnten die Abgänge mehr als kompensiert werden. Das Kader ist breiter und tiefer als früher, Ausfälle können, bis auf den Torhüter, leichter verkraftet werden. "Zwischen kleineren Clubs wie uns und Bern oder Davos ist es immer noch ein weiter Weg", sagt Eloranta, "aber es gibt natürlich auch andere Mannschaften, die im Finale sein könnten, wenn alles optimal läuft. Es wäre aber dumm, jetzt daran zu denken, zuerst müssen wir in die Playoffs kommen."
Dass die Playoff-Qualifikation derart verständlich erscheint, dass man vor Übermut warnen muss, hängt nicht zuletzt mit dem wirtschaftlichen Erfolg ab, seit man in der eisblauen Halle und Trikot spielt. Bei den Saisonkarten und Supportern gab es einen erneuten Zuwachs, der 100-er-Club wird mit 250 Mitgliedern die Bestmarke erreichen. Gegenüber der alten Halle vor dem Umbau sind die Einnahmen um rund 20 Prozent gestiegen. Die Wirtschaftlichkeit für eine erfolgreiche Ära wäre also gegeben. Oder liegt mit weiterem Wachstum gar mehr drin? Die Lakers versuchen vor allem in der regionalen Wirtschaft immer mehr der grosse Treffpunkt zu werden. Und Klaus etwa träumt von schwedischen Clubs, welche Hallen in ähnlicher Grösse mit Saisonkarten füllen. Bis dahin ist es wahrscheinlich ein langer Weg für die Lakers, welche aber in der vergangenen Qualifikation auf eine Auslastung von immerhin 81 Prozent kamen. Doch mit vielen kleinen Schritten und punktuellen Verstärkungen wie dieses Jahr könnte auf die Dauer doch einiges erreicht werden.