Mut zu Änderungen?

Von Urs Berger

Morgen steht der zweite Tag der Gesellschafter-Versammlung an. Dieser zweite Tag wird wohl eher in die Geschichtsbücher eingehen als der gestrige. Werden die Gesellschafter den Mut haben und die Weichen für eine neu gestaltete Liga stellen? Oder wird nur wieder viel heisse Luft produziert?

Die Erwartungen an die Gesellschafter sind nicht gerade hoch. In den Internetforen streitet man sich seit einigen Monaten über den Fall Biel und den Versuch des EHC Biel am grünen Tisch aufzusteigen. Oder besser gesagt, den Auf- und Abstieg in die höchste Spielklasse einzuführen oder das Nadelöhr wieder grösser zu machen. Wie die Gesellschafter auch entscheiden werden, sie werden dafür kritisiert werden. Dabei kommen die drei folgenden Szenarien für die Gesellschafter in Frage.

  1. Die Gesellschafter entscheiden, dass der jetzige Modus nach wie vor Geltung hat. Vor allem die Klubs, welche sich mehrheitlich im unteren Teil der Liga bewegen. Die NLB-Klubs, welche keine Aufstiegsambitionen haben, werden mit ihnen stimmen, damit die guten Einnahmequellen erhalten bleiben.
  2. Die Gesellschafter beider Ligen ändern den Modus für den Auf- und Abstieg. Ab- oder Aufsteigen werden nur Klubs welche in den letzten drei Jahren entweder die Nationalliga B zwei Mal gewonnen haben oder in der Nationalliga A in der gleichen Zeitspanne zwei Mal auf den letzten Platz belegt haben. Dazu müssen auch noch die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt werden.
  3. Die Gesellschafter ringen sich zu einem Kompromiss durch. Dies bedeutet, dass die NLA und die NLB einen Auf- und Absteiger ermitteln werden. Wie dies geschehen soll, wird später noch bestimmt und auf die Saison 2008/09 eingeführt werden. Mit diesem Entscheid könnten alle Beteiligten leben und würde den sportliche Auf- und Abstieg wieder eingeführt.

Ein anderes Szenario, welches ebenfalls denkbar ist, ist die Schliessung der obersten Spielklasse bei einer Grösse von 14 oder 16 Teams. Diese werden, analog der NHL, dazu angehalten, ein Ausbildungsteam zu führen und dieses mit Nachwuchs zu versorgen und sich an diesem finanziell zu beteiligen. Die Frage ist nur, sind alle Beteiligten bereit, ein solch rigoroses Vorgehen mit zu tragen? Sicher ist nur, dass die Gesellschafterversammlung in dieser Sache die eine oder andere Überraschung in sich bergen könnte.