Vorbereitung wichtiger als Resultate

Von Urs Berger

   

In diesem Jahr hat die Schweizer Nationalmannschaft die Chance den Deutschland-Cup zu gewinnen. In der TUI-Arena in Hannover spielt das Team von Ralph Krueger gegen Japan und Deutschland. Beides Länder, welche man in den letzen Jahren hinter sich gelassen hat. Nun müssen sich die Schweizer als das bessere Team bestätigen.


Alle Jahre wieder findet der Deutschland-Cup in Hannover statt. Dieses Jahr allerdings in einem neuen Format und mit einem besseren Rahmenprogramm. Das Format sieht zwei Gruppen vor, in denen je drei Mannschaften stehen. Neben dem Gastgeber sind die Schweizer und die Japaner in einer Gruppe. In der zweiten Gruppe treten die kanadische Auswahl, die Slowaken und die Letten aufeinander. Alle Teams sind auf ihre Art und Weise attraktiv und werden das ihre am gelingen des Deutschland-Cups beitragen. Allen voran die deutsche Nationalmannschaft, welche sich vor dem heimischen Publikum keine Blösse geben will. Denn nach dem Wiederaufstieg in die A-Gruppe der Weltmeisterschaft will man dem heimischen Publikum zeigen, dass man sich in dieser zu behaupten vermag. So wenigstens ist die Zielvorgabe des deutschen Eishockeybundes. Ob diese jedoch der Realität zu entsprechen vermag, wird sich im Verlaufe des Turniers in Hannover zeigen. Bundestrainer Uwe Krupp schwächt jedoch die Erwartungen ab: "Wir wollen am Deutschland-Cup unseren Kader testen und sehen, wer uns an der Weltmeisterschaft in Moskau den Gruppenerhalt sichern helfen kann. Alles andere wäre als Erfolg zu werten."" Als Erfolg wäre es auch zu werten, sollte die deutsche Nationalmannschaft gegen die Schweizer das. Dies, obwohl Ralph Krueger in Hannover nicht die besten Spieler aufbieten konnte. So steht denn bei den Schweizern ebenfalls die Kadersichtung im Vordergrund. Mit Julien Sprunger, Morris Trachsler und Duri Camichel sind drei neue Spieler mit von der Partie, welche beweisen wollen, dass auf sie verlass ist. Die Frage bleibt nur, ob sich einer aus dem Trio während der langen Nationalmannschaftssaison behaupten kann.
Die drei Neulinge im Schweizer Team: Julien Sprunger (Fribourg), Morris Trachsler (Servette HC) und Duri Camichel (Zug)

Lettland und Japan als Bereicherung
In den letzen Jahren hat sich die Weltspitze verändert und die besten acht Nationen sind näher zusammen gerückt. Dies hat sicher auch mit der Abschaffung des Asien-Bonus zu tun. Während acht Jahren konnten die Japaner alle Jahre an den Weltmeisterschaften teilnehmen. Dies dadurch, da die Asienvertreter unter sich jeweils den Teilnehmer an der Weltmeisterschaft ermittelten. Doch dieser Bonus ist nun weggefallen und Japan, das sich nun in der B-Gruppe wieder findet, muss sich erneut an die besten 16 Teams der Welt herantasten. So ist denn dieses Turnier in Hannover eine gute Gelegenheit, um auf hohem Niveau zu testen. Lettland kann sich nach der guten Weltmeisterschaft im eigenen Land einen weitern guten Namen erarbeiten. Nachdem man nach dem Zusammenfall der Sowjetunion in der Gruppe C starten musste, arbeitet man sich kontinuierlich nach oben. 1997 war dann der erste Auftritt an der A-Weltmeisterschaft. An dieser vermochte man zu überzeugen und stieg nicht, wie von vielen erwartet, wieder ab. Zu den Höhepunkten der lettischen Eishockeykultur zählen sicher die beiden Olympiateilnahmen 2002 (Salt Lake City) und 2006 (Turin). Dennoch steht auch Lettland vor einer unsicheren Zukunft, wird doch auch die Mannschaft der Letten in diesem Jahr neu aufgebaut. Es wird in diesem Jahr sicherlich keine einfache Saison für Lettland geben. So sind auch sie auf der Suche nach einer guten Mannschaft, welche an den Weltmeisterschaften in Moskau zu bestehen vermag.

Slowakei und Kanada – Nur mit einem B-Team in Hannover
Andere Sorgen als die Teams aus Japan und Lettland haben die Slowaken. Die Slowaken verfügen über viele gute Spieler, welche aber in der NHL spielen und so der Nationalmannschaft während der Saison nicht zur Verfügung stehen. So ist es auch an diesem Deutschland-Cup nicht anders. Die ganz grossen Namen fehlen. Dies ist die Chance der Spieler, die sich bisher noch nicht für die Weltmeisterschaften empfehlen konnten. Mit einem guten Turnier, mit guten Ergebnissen und mit viel Einsatz kann der eine oder andere Spieler den Sprung in den Kader der slowakischen Mannschaft erreichen. Aus schweizer Sicht dürften die beiden Slowaken Jozef Balej (HC Fribourg-Gottèron) und Robert Petrovicky (ZSC Lions) zu beobachten sein. Beide vermochten zuletzt in ihrem Team einen Aufwärtstrend verzeichnen und wollen diesen auch in der Nationalmannschaft bestätigen. Die gilt speziell für Balej, der das erste Aufgebot für seine Nationalmannschaft erhalten hat. Robert Petrovicky auf der anderen Seite wird versuchen, seine Erfahrung aus 83 Länderspielen an seine Kollegen weiterzugeben, ist er doch nach Martin Strabak (116 Spiele) mit 83 internationalen Begegnungen der erfahrenste Spieler im Team der Slowakei. Anders sieht es bei den Kanadiern aus. Diese sind, wie meistens, mit einem Kader vertreten, der in dieser Zusammenstellung immer einmalig ist. Viele der kanadischen Spieler hoffen, dass sie sich am diesjährigen Spengler-Cup in Davos erneut im Schaufenster präsentieren können. Vielleicht hat der eine oder ander Spieler denn auch die Möglichkeit, sich im Verlaufe des Jahres auch für die Weltmeisterschaft zu empfehlen. Auch wenn an dieser der eine oder ander Profi aus der NHL zum Team stossen wird. So bleibt denn die Ausgangslage am Deutschland-Cup spannend. Alle teilnehmenden Spieler wollen sich für ihr jeweiliges Land für die nächsten Aufgaben empfehlen.


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