Rückblick: EV Zug
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EV Zug - Gute Zeiten – Schlechte Zeiten

Von Urs Berger

Vor zwei Jahren fast abgestiegen, diese Saison in den Halbfinals an den ZSC Lions gescheitert. Dieser bemerkenswerte Aufstieg hat mit Konstanz und mit sorgfältiger Personalpolitik zu tun. Dazu kam noch das Spielglück, welches so oft im Sport benötigt wird, und den Zugern gut gesinnt war. Doch nicht nur dies war massgeblich am Erfolg der Zuger, sondern auch die gute Besetzung gewisser Schlüsselpositionen mit guten bis hervorragenden Spielern: Lars Weibel im Tor, Barry Richter in der Verteidigung und Oleg Petrov im Sturm, waren die Eckpunkte einer guten Saison.

Management
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Das Zuger Management hat gute Arbeit geleistet. Der Zuschauerschnitt konnte um 500 Fans gesteigert werden. Es traten während der Saison keine Unstimmigkeiten innerhalb der Führung auf und es war (zu?) ruhig in den verschiedenen Abteilungen. Der erhöhte Zuschauer-Aufmarsch aber nur dem Management anzurechnen, wäre etwas zu euphorisch, konnte doch die Mannschaft auf dem Eis sehr überzeugen.
Trainer
Sean Simpson hatte in der letzen Saison kontinuierlich an seinem System weiter gearbeitet und es verbessern können. Simpson ist ein Macher, der seinen Weg geht, sich nicht in seine Arbeit reden lässt und weiss, wie man in den verschiedenen Situationen reagieren soll. Auch ist er kein Mann der grossen Worte, sondern der Taten. Er greift auch einmal während einem Spiel durch und lässt einen seiner Spieler auf der Bank unter der Wolldecke. Auch im Training ist er hart und fordernd und verlangt von den Spielern alles.
Ausländer
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Niko Kapanen spielte 53 Spiele für die Zuger und konnte dort mit 11 Toren und 49 Punkten überzeugen. Der wendige und schnelle Stürmer tat den Zugern gut und wusste in den Playoffs zu überzeugen.

Oleg Petrov war der Spieler bei den Zugern. Nach dem Versteckspiel in der letzten Saison kam er bei den Zugern in 52 Spielen auf 31 Tore und 59 Punkte. Dennoch war er ein Teamspieler und nicht ein Einzelgänger. Sean Simpson hatte ihn die meiste Zeit im Griff.

Barry Richter war der Verteidigungsminister der Zuger mit viel Offensivdrang. In 47 Spielen konnte er 11 Tore und 31 Punkte erreichen. Er war auch in den Playoffs ein entscheidender Faktor, der auch einmal zulangen konnte.

Mike Fisher kam am 1. November nach Zug und war von da an ein sicherer Wert im Angriff der Zuger. Mit seiner NHL-Erfahrung aus über 200 Spielen, konnte er in den 30 Spielen für die Zuger 11 Tore und 32 Punkte erzielen und war auch sonst eine Stütze im Team.

Brett Hauer kann in der Schweiz einfach nicht glücklich werden. Es scheint, als sei er nicht wirklich glücklich in den Teams, bei denen er spielt. Nun macht er nächste Saison einen neuen Versuch bei den Davosern. In Zug spielte er in 30 Spielen und kam auf 4 Tore und 18 Punkte. Zu wenig für einen Verteidiger dieses Kalibers.

U20 - Spieler
Nicht weniger als neun U20-Spieler setzte Sean Simpson bei den Zugern ein. Diese haben denn auch gezeigt, das man auf sie bauen kann. Mit Fabian Schnyder, Beat Schuler und Rafael Diaz sind einige hoffnungsvolle Nachwuchsspieler bei den Zugern im Einsatz gestanden. Wenn die Zuger hier ihr Ziel mit dem Einbau von jungen Spielern konsequent weiter gehen, können sie in den nächsten Jahren die Nachwuchsschmiede der Kloten Flyers überholen. Wir winden den Zugern ein Kränzchen und werden uns vor ihnen verneigen, wenn sie im nächsten Jahr den Schweizermeister Titel der Elite Junioren gewinnen können.
Zusammenfassung Eine weitere Saison, die bestätigt, dass es mit dem EV Zug aufwärts geht. Dennoch kann es sein, das man noch nicht am Ziel ist. Doch mit Trainer Sean Simpson an der Bande haben die Zuger zu alter Stärke zurückgefunden. In dieser Saison konnte man die Ziele erreichen und war in den Halbfinals dann an den starken ZSC Lions gescheitert. Die Aufbauarbeit von Sean Simpson hat sich gelohnt.

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