BACKGROUND - Saisonrückblick


SC Rapperswil-Jona

Der SCRJ hatte eine Saison wie eh und je. Die Rosenstädter starteten furios in die Saison, liessen danach aber nach und kämpften im Januar mit dem berühmt berüchtigten Weihnachtsloch. Doch auch mit der Ausländerpolitik muss sich der SC Rapperswil-Jona in nächster Zeit beschäftigen. Zu wenig effizient waren die Ausländer, welche nur 51 der 136 erzielten Tore auf ihr Konto buchten. Die Rosenstädter hatten auf und neben dem Eis keine grossen Skandale oder Eskapaden wie andere Klubs. So kann Rapperswil-Jona wohl zu den wenigen Klubs zählen, welche Konstanz in die Liga bringen und selten mit grossen Würfen etwas erzwingen wollen, welches ihnen nicht liegt.

Von Urs Berger



Management *****

Kein anderer Club haushält mit dem Geld, das ihnen zur Verfügung steht, so geschickt wie der SC Rapperswil-Jona. Kein Club holt aus dem Minimum ein solches Maximum heraus wie die Rosenstädter. Diesen Erfolg haben die Verantwortlichen einem ausgezeichnetem Manager und Kenner des Schweizerischen Eishockeys zu verdanken. Mit Reto Klaus steht ein profunder Kenner der Szene im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich dem Club vor und wird ideal ergänzt durch Roger Sigg, der ein genialer Werber und Vermarkter ist. Den unter normalen wirtschaftlichen Aspekte würde es den SCRJ in der Nationalliga A nicht mehr geben, zu stark ist die Konkurrenz im Zürcher Dreieck mit den Kloten Flyers und den ZSC Lions. Doch die Rosenstädter werden auch in den nächsten 10 Jahren kaum aus der Nationalliga A verschwinden und werden immer eine auf ihr Team zu geschnittene Rolle in dieser Liga spielen. Wer weiss, vielleicht wird Rapperswil eines Tages sogar einmal weiter nach oben kommen? Mit diesem Hochklassigen und ruhig arbeitenden Management ist ihnen das zuzutrauen.

Trainer ****

Mit dem finnischen Trainer Kari Eloranta konnte der Trainer des letzen Jahres gehalten werden. Eloranta, der mit dem HC Lugano zwischen 1987 und 1989 zwei Meistertitel in drei Saisons erlangte, ist ein ruhiger und fachlich ausgezeichneter Trainer, der aber auch viel von seinen Spielern verlangt. Doch manchmal ist er in den entscheidenden Spielen zu ruhig, zu "finnisch" und setzt keine grossen Akzente. Doch dies liegt in seiner Mentalität und seiner Herkunft. Doch gerade aus diesem Grund passt er zu Rapperswil-Jona, das keine grossen Stricke zerreissen kann und lieber die Spieler in aller Ruhe ausbildet als sie fertig einkauft. Kari Eloranta kann den jungen Spielern viel von seiner Erfahrung weitergeben und hat dies auch während der Saison getan. Doch zu schmal war sein Kader, um die Verletztenliste zu kompensieren. Bester Beispiel dafür war Dixon Ward, der nach seinem Rücktritt wieder zurücktrat und wieder aktiv in das Spielgeschehen bei Rapperswil eingriff.

Ausländer ***

Kari Martikainen war der erwartete Rückhalt im Team der Rosenstädter. Mit seiner Abgeklärtheit und seinem Stellungsspiel konnte er auch diese Saison wieder überzeugen. In dieser Saison konnte er mit 24 Scorerpunkten den gleichen Wert wie letzte Jahr erzielen. Schade, dass er keine "Big Games", sprich Playoffs, spielen konnte. Denn nur in diesen blüht er auf und kommt voll auf Touren. Doch in einigen Spielen konnte mein sein Potenzial sehen. Schade, reizt Martikainen das zu wenig aus.

Dale McTavish spielt seit der Saison 2000/01 bei Rapperswil-Jona. In dieser Zeit wurde er auf und neben dem Eis zu einer wichtigen Integrations-Figur für die Mannschaft. Leider hatte er diese Saison Verletzungspech und konnte nur in 13 Spielen der Saison teilnehmen. Dennoch buchte er pro Spiel einen Punkt. Das Management hat gut daran getan, den Vertrag mit Dale McTavish nicht aufzulösen.

Stacy Roest hatte eine solide erste Saison in der Schweiz. Er wurde in allen 48 Spielen der Rosenstädter eingesetzt und konnte auch überzeugen, erzielte er doch gleich wie Dale McTavisch einen Schnitt von einem Punkt pro Spiel. Nächste Saison wird er sicher noch besser sein als die abgelaufene, in welcher er sich, für einen Kanadier normal, an das grössere Eisfeldgewöhnen musste.

Dixon Ward war der Notnagel in der Rosenstadt in dieser Saison. Eigentlich wollte er ja nicht mehr Eishockey spielen und hatte bereits den Rücktritt gegeben, als ihn das Management von Rapperswil noch einmal kontaktierte und fragte, ob er nicht für sie Spielen wolle, weil Dale McTavish ausgefallen sei. Dixon Ward spielte daraufhin in 35 Parteien eine wichtige Rolle im Team von Trainer Elorante. Er erzielte in 35 Spielen 33 Punkte und war ein ausgezeichneter Ersatz. Schade nur, dass er die Rosenstädter bereits drei Runden vor Ende der Saison verliess.

U20-Spieler **

Stefan Hürlimann war 18 Jahre alt, als er am 19.September 2003 mit Rapperswil in Davos das erste Mal in der Nationalliga A debütieren konnte. In der Folge wurde er noch weitere 37 Male auf dem Matchblatt geführt und kam am 25. Oktober 2003 im Rapperswiler Lido zu seinen ersten beiden Toren, gegen Fribourg-Gottéron, in der Nationalliga A. Hürlimann wurde in diesem Jahr jedoch in keinem der Juniorennationalteams berücksichtigt und konnte sich so im Club weiterentwickeln.

Antonio Rizzello debütierte schon letzte Jahr in der Nationalliga A. Dieses Jahr wurde er von Trainer Kari Elorante regelmässig eingesetzt. Auch an den U20-Weltmeisterschaften wurde er von Trainer Charly Oppliger eingesetzt. Doch an den Weltmeisterschaften konnte er mit einer +/- Billanz von -4 nicht überzeugen und wurde im letzten Spiel gegen Finnland nicht mehr eingesetzt. Auch im Klub war er nicht überragend. Mit nur einem Tor und 4 Assists blieb er unter den Erwartungen.

Meilensteine

20. September 2003Dale McTavish fällt mit einer Oberschenkelverletzung vier- bis sechs Wochen aus.
24. September 2003Dixon Ward wird vom SC Rapperswil-Jona bis zum 1. November 2003 verpflichtet um Dale McTavish zu ersetzen. Der 35 Jahre alt gewordene Flügelstürmer spielte bereits während der Saison 2001/02 als Ersatzausländer für die SCL Tigers und hinterliess dabei mit 11 Toren und 26 Assists in 32 Spielen einen starken Eindruck. Der ehemalige Stanley-Cup-Finalist wechselte danach zurück nach Nordamerika, wo er bei den New York Rangers aber nur zu acht NHL-Spielen kam und deshalb die meisten Partien für das AHL-Farmteam Hartford Wolf Pack bestritt. Dort war er mit 64 Scorerpunkten (23 Tore, 41 Assists) in 67 Spielen die Nummer 2 in der Scorerwertung.
06. November 2003Die Rosenstädter kämpfen mit einer Verletzungswelle! Neben Dale McTavish fehlen nun auch Kari Martikainen und Stacy Roest. Eine Woche später musste der Trainer auf weitere drei Spieler verzichten.
21. November 2003Die Rapperswiler können fünf Vertragsverlängerungen bekannt geben. Stacy Roest, Sandro Gmür und Patrizio Morger verlängern um ein Jahr, Marco Capaul und Thomas Walser für je zwei weitere Jahre.
10. Dezember 2003Der Trainer der Rapperswiler verlängert mit den Rosenstädtern um ein weiteres Jahr. Damit setzen die Verantwortlichen auf Kontinuität.
21. Januar 2004Marco Streit und Marc Weber wechseln auf die neue Saison zum SCRJ. Marco Streit erhält einen Einjahresvertrag, während Marc Weber einen Dreijahresvertrag unterzeichnete.
20. Februar 2004Nach Dale McTavish (Oberschenkelverletzung) ist nun auch für André Baumann die Saison zu Ende. Seine Knieverletzung machte eine Operation nötig. Auch ob Kari Martikainen diese Saison nochmals auf dem Eis steht, ist ungewiss.
26. Februar 2004Der Kanton St. Gallen ist bereit, zwei Millionen an die Sanierung an das Lido zu zahlen. Dies will zumindest die Regierung. Seinen Segen dazu erteilen muss noch der Kantonsrat. Die Sanierungskosten des Stadions werden auf 14,6 Millionen Schweizer Franken geschätzt. Rund die Hälfte tragen die Stadt Rapperswil und die Gemeinde Jona. Weitere Geldgeber sind die Firma Gerberit und der SC Rapperswil-Jona. Weiter werden erwartet. In einer Medienmitteilung schreibt der St. Galler Regierungsrat, dass der Eishockeyklub eine wichtige Funktion in der Region übernehme und man CHF 1,2 Millionen dem Sportfond und die restlichen CHF 800`000.-- dem Lotteriefond entnommen werden.
07. April 2004Der SC Rapperswil-Jona bestätigt Zuzüge. Als weitere Ausländer neben dem nordamerikanischem Duo Dale McTavish und Stacy Roest wurden die beiden Finnen Marko Tuulola und Mikko Eloranta verpflichtet. Beide unterzeichneten einen Zweijahresvertrag. Zudem wurde nach erfolgreichen medizinischen Checks nach der Knieoperation der Vertrag mit dem Stürmer André Baumann verlängert. Als Assistentstrainer wurde für ein Jahr der frühere SCRJ-Verteidiger Magnus Svensson unter Vertrag genommen. Er war in den letzten beiden Jahren in Schweden als Nachwuchstrainer tätig. Der SCRJ habe sich für Magnus Svensson entschieden, weil er sich in seiner langen, aktiven Karriere als äusserst charakterstarke Spielerpersönlichkeit erwiesen hat. Svensson ist eine sehr offensive Persönlichkeit und soll den Haupttrainer Kari Eloranta in idealer Weise ergänzen.


Besondere Vorkommnisse

Wieder einmal geht bei den Rosenstädtern eine ruhige Saison ohne grosses Aufsehen zu Ende. Die Rapperswiler haben sich in der Gunst der Zuschauer in etwa gehalten und wurden auch auswärts gerne gesehen. Als besondere Vorkommnisse kann man die vielen Verletzen bezeichnen. Diese machten eine durchaus bessere Klassierung unmöglich. Doch bereits in wenigen Monaten kann dies der SCRJ korrigieren. Vielleicht auch bald in einem neuen Stadion?



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